BMBF-Förderung von klinischen Studien: ein Überblick

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist von entscheidender Bedeutung für die Förderung klinischer Studien in Deutschland und trägt erheblich dazu bei, innovative Forschung zu unterstützen und zu ermöglichen.

Die Entwicklung neuer Therapien soll vorangetrieben und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verbessert werden. Auch die UM hat bereits in der Vergangenheit von der BMBF-Förderung klinischer Studien profitiert.

Zielsetzung der BMBF-Förderung

Die Hauptziele der BMBF-Förderung von klinischen Studien sind:

  • Innovationsförderung: Unterstützung von Forschungsprojekten, die neue therapeutische Ansätze, Diagnosetechniken oder medizinische Produkte entwickeln.
  • Verbesserung der Patientenversorgung: Durch die Förderung klinischer Studien sollen neue Behandlungsmethoden schneller in die klinische Praxis überführt werden.
  • Stärkung des Forschungsstandorts Deutschland: Die Förderung soll dazu beitragen, Deutschland als führenden Standort für biomedizinische Forschung und Entwicklung zu positionieren.

Förderprogramme

Das BMBF bietet verschiedene Förderprogramme an, die sich auf klinische Studien konzentrieren. Die

Ausschreibungen beziehen sich dabei auf Förderschwerpunkte und haben thematische Vorgaben. Die Förderschwerpunkte selbst werden in Bekanntmachungen des BMBF öffentlich ausgeschrieben und erscheinen im Bundesanzeiger und im Internet. Jede Bekanntmachung enthält die jeweils spezifischen Förderrichtlinien und den Abgabetermin für die Antragstellung.

Unter diesem Link gelangen Sie direkt zur Internet-Seite des BMBF mit den aktuellen Bekanntmachungen.

Im Regelfall jährlich erscheint eine Bekanntmachung zu klinischen Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung (hier der Link zur letzten Ausschreibung).

Grundsätzlich zielt die Forschungsförderung darauf ab, die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien zu unterstützen und die Untersuchung der Wirksamkeit und Effizienz von Behandlungsansätzen in der realen Versorgung zu ermöglichen.

Antragsverfahren

Die Beantragung von Fördermitteln beim BMBF erfolgt in mehreren Schritten. Voraussetzung ist eine innovative Projektidee, die den Förderkriterien entspricht.

  • Einreichung des Antrags:
  • Es ist das Antragsformular des BMBF zu verwenden. In Abhängigkeit von der jeweiligen Bekanntmachung sind die Verfahren zwei- oder dreistufig (Projektskizze, Vollantrag, Formantrag – AZAP).
  • Der Antrag muss detaillierte Informationen über das Projekt, die Methodik, das Budget und die erwarteten Ergebnisse enthalten.
  • Die Einreichungsfrist ist zu beachten.
  • Begutachtung: Die Anträge werden von internationalen Experten begutachtet, die die wissenschaftliche Qualität und die Relevanz des Projekts bewerten. Nach positiver Beurteilung der Projektskizze erhalten Sie eine Aufforderung, einen Vollantrag einzureichen, der erneut wissenschaftlich beurteilt wird.
  • Nach erfolgreicher wissenschaftlicher Begutachtung erfolgt die formale Beantragung der Fördermittel über den AZAP (Antrag auf Zuwendung auf Ausgabenbasis mit Projektpauschale). Zur Bearbeitung der Anträge nutzt das BMBF sogenannte Projektträger wie das DLR oder den VDI.

Unterstützung

Bei der Antragsstellung und der Umsetzung Ihrer klinischen Studien erhalten Sie Unterstützung durch das Ressort Forschung und Lehre sowie durch das IZKS Mainz.

Ihre Ansprechpartner

Dr. Silvia Tschauder

– 9695 forschung.um@uni-mainz.de

Dr. med. Michael Hopp

-9913 office@izks-mainz.de

Dr. Kai Kronfeld

– 9936 kronfeld@izks-mainz.de

Erfolgreiche Projekte der UM im Rahmen der Förderlinie klinische Studien

DeLight: Bright Light Therapy as Add-On to Inpatient Treatment in Youth With Moderate to Severe Depression: A Randomized Clinical Trial. Legenbauer T, Kirschbaum-Lesch I, Jörke C, Kölch M, Reis O, Berger C, Dück A, Schulte-Markwort M, Becker-Hebly I, Bienioschek S, Schroth J, Ruckes C, Deuster O, Holtmann M. JAMA Psychiatry. 2024 Jul 1;81(7):655-662 HoT-PE: Early discharge and home treatment of patients with low-risk pulmonary embolism with the oral factor Xainhibitor rivaroxaban: an international multicentre single-arm clinical trial. Barco S, Schmidtmann I, Ageno W, Bauersachs RM, Becattini C, Bernardi E, Beyer-Westendorf J, Bonacchini L, Brachmann J, Christ M, Czihal M, Duerschmied D, Empen K, Espinola-Klein C, Ficker JH, Fonseca C, Genth-Zotz S, Jiménez D, Harjola VP, Held M, Iogna Prat L, Lange TJ, Manolis A, Meyer A, Mustonen P, Rauch-Kroehnert U, Ruiz-Artacho P, Schellong S, Schwaiblmair M, Stahrenberg R, Westerweel PE, Wild PS, Konstantinides SV, Lankeit M; HoT-PE Investigators. Eur Heart J. 2020 Jan 21;41(4):509-518.

EMC Studie: Randomized controlled study of early medication change for non-improvers to antidepressant therapy in major depression–The EMC trial. Tadić A, Wachtlin D, Berger M, Braus DF, van Calker D, Dahmen N, Dreimüller N, Engel A, Gorbulev S, Helmreich I, Kaiser AK, Kronfeld K, Schlicht KF, Tüscher O, Wagner S, Hiemke C, Lieb K. EurNeuropsychopharmacol. 2016 Apr;26(4):705-16

Neue Studie zur Therapie von Gesichtsfelddefekten: Universitätsmedizin Mainz forscht zu Glaukombehandlung mit transkornealer Elektrostimulation

Die Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz erforscht eine innovative Methode zur Behandlung des primären Offenwinkelglaukoms, auch als Grüner Star bekannt: das transkorneale Elektrostimulationsverfahren (TES). Dabei werden die Zellen der Netzhaut mittels schwacher Strompulse durch die Hornhaut des Auges stimuliert. Ziel der Pilotstudie ist es zu überprüfen, ob mit dem bereits gegen andere Augenerkrankungen erfolgreich eingesetzten elektrischen Stimulationsverfahren auch dem Fortschreiten von Gesichtsfelddefekten bei Glaukompatient:innen sicher und wirksam entgegengewirkt werden kann. Bisherige Therapieoptionen des unheilbaren Grünen Stars konnten häufig eine Verschlechterung des Befundes nicht verhindern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Studie.

Die monozentrische Studie „Transcorneal Electrical Stimulation for the treatment of visual field defects in patients with open-angle glaucoma (TES-GPS)“ mit einem Gesamtvolumen von rund 1,1 Millionen Euro wird von der Okuvision GmbH gesponsert und zu 50 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.

Die Studie wurde im SWR vorgestellt. Den Link zur Mediathek finden Sie hier.
Über diesen Link gelangen Sie zum vollständigen Pressetext der Universitätsmedizin Mainz.

Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz und Universitätsmedizin Mainz rücken wissenschaftlich näher zusammen

Mit dem Ziel, in klinischen Projekten und Studien zukünftig enger zusammen zu arbeiten, haben die Universitätsmedizin Mainz (UM) und das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz (BWZK) eine wissenschaftliche Kooperationsvereinbarung getroffen.
Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz (UM), Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild und der Leiter des Interdisziplinären Zentrums Klinische Studien (IZKS) der UM, Dr. Michael Hopp sowie Generalarzt Dr. Jens Diehm, Kommandeur Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz (BWZK), und Oberfeldarzt Prof. Dr. Daniel Overhoff, BWZK-Koordinator für Forschungs- und Wissenschaftsaufgaben, haben die
Vereinbarung unterzeichnet.
„Die Idee, künftig auch wissenschaftlich enger zusammen zu arbeiten, ist aus einer Weiterbildungsveranstaltung unseres Interdisziplinären Zentrums Klinische Studien entstanden, an der medizinische Expertinnen und Experten aus dem Bundeswehr Zentralkrankenhaus Koblenz teilgenommen haben. Ich freue mich, dass wir diesen Impuls aufgegriffen haben und den so wichtigen Wissens- und Erfahrungsaustausch nun gemeinsam auf eine höhere und breitere Ebene bringen. Die Kooperation schafft einen sehr guten Rahmen, um beispielsweise den Technologietransfer im Land weiter voranbringen können“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Hansjörg Schild, Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin
Mainz.
Den ganzen Beitrag finden Sie in den Pressemitteilungen der Universitätsmedizin Mainz.

Innovationskraft aus Rheinland-Pfalz: Erfolgreicher Auftritt auf der MEDICA 2024

Die MEDICA war auch 2024 ein pulsierender Treffpunkt für Fachleute aus Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft. Der Gemeinschaftsstand „Innovative Gesundheitstechnologie Rheinland-Pfalz“ diente als Plattform, auf der u.a. Medizinprodukte und In-Vitro-Diagnostika (IVD)-Start-ups, Hochschulen und Unternehmen ihre neuesten Entwicklungen präsentierten und den Austausch über zukunftsweisende Themen der Gesundheitsbranche anregten.
Das Medical Device Innovation Center (MIC) der Universitätsmedizin Mainz unterstrich eindrucksvoll die Bedeutung der Verbindung von klinischer Expertise und technologischem Fortschritt und präsentierte seine vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für etablierte Unternehmen. Dabei wurde deutlich, wie das MIC als zentraler Akteur im klinischen Umfeld Brücken zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesundheitsversorgung schlägt. Auch 2025 ist das Team des MIC mit Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen des IZKS wieder auf der MEDICA in Düsseldorf vertreten.
Den kompletten Beitrag finden Sie auf der Website des MIC.

Prüfarztkurse 2025 – Jetzt noch anmelden!

Klinische Studien mit Arzneimitteln oder Medizinprodukten unterliegen strikten ethischen und rechtlichen Vorgaben, die fortlaufend an den derzeitigen Forschungsstand angepasst werden. Denn: Die Sicherheit und Rechte von Patientinnen und Patienten stehen in jedem klinischen Forschungsvorhaben an erster Stelle. Das Planen und Durchführen einer klinischen Prüfung stellt somit das gesamte Prüfungsteam, von Ärztinnen und Ärzten bis hin zu Studienassistentinnen und Studienassistenten, vor große Herausforderungen.

Nutzen Sie also die Gelegenheit und melden Sie sich jetzt noch für unsere kommenden Prüfarztkurse an:

Arzneimittel:

BMBF-Förderung von klinischen Studien: Ein Überblick

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist von entscheidender Bedeutung für die Förderung klinischer Studien in Deutschland und trägt erheblich dazu bei, innovative Forschung zu unterstützen und zu ermöglichen. Die Entwicklung neuer Therapien soll vorangetrieben und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verbessert werden. Auch die Universitätsmedizin Mainz hat bereits in der Vergangenheit von der BMBF-Förderung klinischer Studien profitiert.
Unter dem folgenden Link gelangen Sie direkt zur Internetseite des BMBF mit den aktuellen Bekanntmachungen: Bekanntmachungen – Gesundheitsforschung BMBF.
Bei der Antragsstellung und der Umsetzung Ihrer klinischen Studien unterstützen wir Sie gerne.

Den gesamten Artikel finden Sie hier.

Deklaration von Helsinki

Die Deklaration von Helsinki wurde 1964 vom Weltärztebund verabschiedet und in den folgenden Jahren mehrfach revidiert und ergänzt. Sie formuliert die ethischen Grundsätze für medizinische Forschung am Menschen, einschließlich der Forschung an identifizierbaren menschlichen Materialien und Daten. Im Oktober 2024erschien eine Neufassung, die die Version von 2013 ablöst. Dabei werden in der aktuellen Fassung ergänzend zu den Ärzten alle Personen und Organisationen zur Einhaltung der Grundsätze aufgerufen.

Weitere Informationen sowie die gesamte aktuelle Fassung der Deklaration von Helsinki finden Sie hier.